Aktuell Lesenswertes

Die motorische Endplatte ist ein unerlässliches Bindeglied zwischen Nervenfasern und Muskeln. Genauer handelt es sich um eine spezialisierte Synapse, welche die einkommenden, nervalen Impulse in eine Muskelkontraktion übersetzt.

Weiterlesen: Motorische Endplatte „aus der Retorte“ bietet neue Forschungsperspektiven

Die tägliche Einnahme von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren senkt laut den Ergebnissen einer aktuellen Studie von Harvard-Forschern die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an einer Autoimmunerkrankung zu erkranken. Absolut gesehen ist der Effekt zwar gering, aber dennoch von wissenschaftlicher Bedeutung, da bislang keine Therapien zur Vorbeugung einer Autoimmunerkrankung bekannt sind.

Quelle und vollständiger Artikel: https://www.aponet.de/artikel/vitamin-d-koennte-autoimmunerkrankungen-vorbeugen-25985

Zahlreiche Studien belegen bereits, dass das Coronavirus durch eine „Überaktivierung“ zu einer massiven Dysregulation des Immunsystems führen kann. Dabei verändert sich auch die Anzahl und die Qualität von Autoantikörpern, die im Körper normalerweise konstante Level aufweisen. Abnorm erhöhte Autoantikörper-Spiegel zeigen in vielen Fällen eine entstehenden Autoimmunerkrankung an und können sich negativ auf Entzündungsgeschehen auswirken.

Noch immer ist die genaue Charakterisierung von SARS-CoV-2 induzierten Autoantikörper lückenhaft. Eine Studie verschiedener internationaler Arbeitsgruppen liefert bislang die umfassendste „Kartographie“. Die Forscher beschreiben dabei detailliert, wie sich mit steigender Krankheitsschwere ein zunehmend disruptiver Einfluss auf das Autoantikörperprofil durchsetzt – mit dem Ergebnis erhöhter Autoimmunität durch einen Verlust der Selbsttorelanz. Mitunter traten in ihren Analysen gehäuft Antikörper auf, die sich direkt gegen Immunzellen richteten oder charakteristisch bei verschiedensten Autoimmunerkrankungen nachgewiesen werden können (z.B. antinukleäre Antikörper (ANAs)). Vor allem bei älteren Patienten über 60 Jahren waren die Effekte besonders ausgeprägt.

Möglicherweise könnten Autoantikörper künftig als Biomarker herangezogen werden, um den Verlauf einer COVID-19 Erkrankung zu prognostizieren. Zudem könnten anhand der Ergebnisse therapeutische Ansatzpunkte (z.B. gegen Long-COVID) geschaffen werden.

Quelle: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.02.17.22271057v1

Mucosa-assoziierte invariante T-Zellen (MAIT-Zellen) stellen eine erst kürzlich entdeckte Unterform von Abwehrzellen dar, die besonders zahlreich in der Schleimhaut des Darms vorkommen. Amerikanische Forscher konnten nun in einer Studie zeigen, dass dieser Subtyp komplexe Schlüsselrollen im Immunsystem einnimmt.

Weiterlesen: Mucosa-assoziierte invariante T-Zellen (MAIT) könnten Angriffspunkt bei Autoimmunerkrankungen und anderen entzündlichen Prozessen sein

Wiener Forscher beleuchten in einer aufwändigen Forschungsarbeit die Rolle des JAK-1 Signalwegs in dendritischen Zellen. Möglicherweise lässt sich deren Funktion künftig zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen manipulieren.

Zum vollständigen Artikel: https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/news/default-0f889c8985/autoimmunerkrankungen-zentraler-baustein-in-immunzellen-entdeckt/medizin-wissenschaft/

Neutrophile Granulotzyten reagieren als Teil des angeborenen Immunsystems u.a. mit Netzwerken aus extrazellulären Fasern (sog. NETs) gegen körperfremde Erreger. Wenn dieser Prozess nicht richtig reguliert wird, können NETs die Entstehung von Blutgerinnseln begünstigen und so einen maßgeblichen Einfluss auf diverse Krankheitsgeschehen nehmen.

Weiterlesen: Protein aus Schweinedarm könnte autoimmune Hyperkoagulabilitäts-Syndrome ausbremsen

Amerikanische Wissenschaftler konnten spannende Zusammenhänge zwischen Ernährung, dem Darmmikrobiom und der multiple Sklerose offenlegen.

Zum vollständigen Artikel (Quelle: Bionity): https://www.bionity.com/de/news/1174567/fleisch-multiple-sklerose-und-das-mikrobiom.html

Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass eine mRNA-Impfung gegen das Coronavirus (in diesem Fall Spikevax®) nicht zu akuten Schüben bei rheumatischen Erkrankungen führt. Dennoch ist eine simultane Einnahme bestimmter Immunsuppressiva mit einer verminderten Antikörper-Bildung assoziiert. Für viele Betroffene von Autoimmunerkrankungen bestand lange Unklarheit über die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe, da sie in den klinischen Zulassungsstudien der Hersteller bislang kategorisch ausgeschlossen wurden.

Um sich dieser Auslassung zu widmen, konzipierten kanadische Wissenschaftler bereits vor über einem Jahr eine prospektive, nicht-randomisierte Studie, die in in zwei Zentren in Quebec durchgeführt wurde. Eingeschlossen wurden Patienten mit seropositiver rheumatoider Arthritis (stabiler Krankheitsverlauf seit mindestens drei Monaten), systemischem Lupus erythematodes (stabiler Krankheitsverlauf unter Therapie mit Mycophenolatmofetil) sowie Patienten mit jedweder rheumatischer Erkrankung unter hochdosierter Predisolon-Therapie (mind. 10mg/Tag). Gegenübergestellt wurden die Probanden einer gesunden Kontrollgruppe (entweder gleiches Alter oder Geschlecht). Insgesamt konnten 220 Probanden eingeschlossen werden,

Betrachtet wurden die Häufigkeiten bekannter lokaler und systemischer Nebenwirkungen und alle sonstigen unerwarteten Ereignisse (z.B. Krankheitsschübe). Weiterhin wurden die Antikörperlevel nach der Impfung verglichen.

Nebenwirkungen traten in beiden Gruppen häufiger nach der Zweitimpfung auf (am häufigsten dabei Schmerzen an der Injektionsstelle). Rheuma-Patienten berichteten vergleichsweise vermehrt über Gelenkschwellungen. Letztlich zeigte sich jedoch keine erhöhte Krankheitsaktivität. Insgesamt traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen in allen Gruppen auf.

Die Antikörperbildung in der Kontrollgruppe lag nach Erst- und Zweitimpfung durchgehend bei 100%. Autoimmunerkrankte waren generell nur geringgradig kompromittiert und zeigten ein vergleichsweise besseres Ansprechen nach der Zweitimpfung (Rheumatoide Arthritis: 88,5%; Lupus erythematodes: 78,3%; andere Autoimmunerkrankungen unter Prednisolon-Therapie: 87,5%). Altersspezifische Unterschiede gab es nicht. Jedoch bestand ein signifikant geringes Therapieansprechen unter immunsuppressiver Medikation mit Rituximab oder Mycophenolatmofetil (beide B-Zell-wirksam), so dass eine Krankheitsprävention durch Allgemeinmaßnahmen bzw. individuelle Impfstrategien bei diesen Patienten eine übergeordnete Rolle spielen sollten.

Die Studie wird aktuell weitergeführt, untersucht werden unter anderem die Antikörperbildung nach sechs Monaten sowie das Ansprechen der Probanden auf Drittimpfungen.

Quelle: https://www.rheumatology.org/About-Us/Newsroom/Press-Releases/ID/1175

Das Maß an Interaktion zwischen dem CCR2-Rezeptor (C-C chemokine receptor type 2) und seinem Liganden CCL-2 (C-C chemokine ligand 2) wird durch genetische Polymorphismen bestimmt und nimmt Einfluss auf das Risiko, einen Typ-1 Diabetes zu entwickeln, wie amerikanische Forscher im Journal of Translational Autoimmunity berichten.

Weiterlesen: Single-Nucleotid-Polymorphismen könnten die Entstehung des Diabetes Typ-1 begünstigen

Die Deutsche Autoimmun-Stiftung (www.autoimmun.org) fördert Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet aller Autoimmunerkrankungen.

In diesem Jahr vergibt die Deutsche Autoimmun-Stiftung erstmals ein Stipendium, um einem/r hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftler/in oder Arzt/Ärztin einen Aufenthalt für bis zu vier Monaten in einer international herausragenden Institution (Labor, Klinik) zu ermöglichen.

Der Gastaufenthalt kann dazu dienen, eine neue Forschungskooperation anzustoßen, erforderliche Arbeiten zum Abschluss eines bereits laufenden Forschungsvorhabens durchzuführen, oder auch ein spezielles Behandlungs- oder diagnostisches Verfahren kennenzulernen.

Es wird erwartet, dass durch den Gastaufenthalt eine längerfristige Kooperation zwischen der Gast-Institution und dem/r Stipendiaten/in aufgebaut wird und hierdurch ein international sichtbares Profil des/r Stipendiaten/in auf dem Gebiet der Erforschung und/oder Behandlung von Autoimmunerkrankungen gefördert wird.

Die Modalitäten der Durchführung des Stipendien-Aufenthaltes (Auswahl der Gast-Institution, Zeitraum, etc.) können von dem/r Preisträger/in Absprache mit der Deutschen Autoimmun-Stiftung festgelegt werden. Das Stipendium umfasst die Reise- und Aufenthaltskosten.

Bewerbungsschluss ist der 2. Mai 2022

Bewerbungen (formloses Anschreiben, zweiseitiger Lebenslauf, Publikationsliste [maximal 5 Publikationen], Projektskizze, Empfehlungsschreiben der Instituts-/Klinikleitung, Bestätigung der aufnehmenden Gast-Institution) sollten als ein PDF per email eingereicht werden: Deutsche Autoimmun-Stiftung z.Hd. Herrn Prof. Dr. D. Kabelitz, Institut für Immunologie, UKSH Campus Kiel, 24105 Kiel; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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