Bei der Pathophysiologie der Rheumatoiden Arthritis scheint das Protein Sulfatase-2 in die entzündliche Kaskade involviert zu sein, welche durch den proinflammatorischen Botenstoff TNF-alpha angestoßen wird. Antikörper, die sich gegen TNF-alpha richten, haben jüngst die Therapie autoimmuner Erkrankungen revolutioniert. Dennoch ist dieser Ansatz mit teilweise erheblichen Nebenwirkungen verbunden und nicht allen Patienten kann geholfen werden. Obwohl Sulfatasen bereits eingehend hinsichtlich ihrer Rolle bei Krebserkrankungen untersucht wurden, sind sie im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen bislang vernachlässigt worden. Deshalb konzipierte eine Arbeitsgruppe der Washington State University Untersuchungen zu Sulfatasen in Zellen der menschlichen Gelenkinnenhaut. Diese sogenannten „synovialen Fibroblasten“ sind prinzipiell wenig aktive Zellen, werden aber bei Rheuma-Schüben besonders aktiv, was letztlich zu schwartenartigen Verwachsungen der Gelenkkapsel führt. Weiterhin werden von den Fibroblasten unter entzündlichen Bedingungen Botenstoffe ausgeschüttet, die Knorpel- und Knochenabbau verursachen. Für ihre Versuche entfernten die Forscher Sulfatase-2 aus manchen Zellen der Gelenkinnenhaut und induzierten durch die Gabe von TNF-alpha eine Entzündungsreaktion. Zu ihrer Überraschung reagierten die Zellen ohne die Sulfatase mit einer deutlich geringeren entzündlichen Aktivität als die nicht manipulierten Gewebe. Weitere Untersuchungen bestätigten, dass TNF-alpha auf das Vorhandensein von Sulfatase-2 angewiesen ist, um seinen entzündlichen Effekt in synovialen Fibroblasten voll zu entfalten. Diese Erkenntnis könnte hilfreich für die Entwicklung neuartiger Therapien sein. Tierexperimente könnten den Weg zu wirkungsvollen Sulfastase-Hemmstoffen ebnen, die gegebenenfalls verträglicher und in manchen Szenarien wirkungsvoller sein könnten als der herkömmliche Ansatz der TNF-alpha Blockade.

Quelle: https://news.wsu.edu/press-release/2022/09/08/study-identifies-key-protein-that-drives-rheumatoid-arthritis-damage/

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