Bereits mehrere Studien berichteten in der Vergangenheit über das vermehrte Vorkommen von Nephronectin bei autoimmunen Entzündungen. Dem Protein wurde bislang vor allem eine Rolle in der Nierenentwicklung zugeschrieben, letztlich kann es jedoch in zahlreichen Geweben nachgewiesen werden. Eine aktuelle Untersuchung, veröffentlicht im American Journal of Physiology-Cell Physiology, wirft nun ein neues Licht auf das rätselhafte Molekül. So konnten die Forscher erstmals nachweisen, dass Nephronectin in einen immunogenen Signalweg involviert ist. Nach Bindung an das Glykoprotein „Selenoprotein P“ entsteht hierbei ein Rückkopplungseffekt, der zu einer übermäßigen Stimulation von Abwehrzellen und so zu einer erhöhten entzündlichen Aktivität führt. Als die Wissenschaftler Nephronectin bei Mäusen mit experimenteller autoimmuner Hirnentzündung blockierten, konnten signifikante antientzündliche Effekte erzielt werden. Mögliche pharmakologische Interventionen von Nephronectin könnten deshalb ein interessanter Ansatz zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen sein.
Quelle: https://medicalxpress.com/news/2022-05-kidney-protein-potential-autoimmune-diseases.html