Verschiedene Autoimmunerkrankungen (wie bspw. systemische Sklerose oder Lupus) werden durch autoreaktive B-Zellen verursacht, die ihre Antikörper gegen den eigenen Organismus richten. Normalerweise werden B-Zellen im menschlichen Knochenmark daraufhin „trainiert“, körpereigene von fremden Zellmustern zu unterscheiden– autoreaktive B-Zellen werden dabei normalerweise automatisch eliminiert (sog. „zentrale Toleranz“). Manchmal versagen diese Sicherheitsbarrieren jedoch und es kommt zu Autoimmunität.

Amerikanische Forscher konnten nun zeigen, dass die zentrale Toleranz im Immunsystem mitunter von einem Rezeptor namens TLR9 abhängt. Dieser Rezeptor befindet sich in B-Zellen und dessen Funktion wird durch ein Protein namens CXCL4 gestört. Ein dysfunktionales TLR9 führte bei Mäusen zu einer vermehrten Produktion von selbstreaktiven B-Zellen und Antikörpern. Bei Patienten mit den oben genannten Autoimmunerkrankungen wurde eine reduzierte TLR9-Aktivität aufgrund erhöhter CXCL4-Werte festgestellt.

Die Forscher sind überzeugt, dass die Korrektur der defekten TLR9-Funktion, möglicherweise durch Neutralisation von CXCL4, eine neue therapeutische Strategie sein könnte, um die zentrale Toleranz bei Autoimmunerkrankungen wiederherzustellen. Ein derartiger Ansatz könnte eine Alternative zu den revolutionären, aber teuren CAR-T-Zell Therapien darstellen. Bei der CAR-T-Zell Therapie werden eigene T-Zellen extrahiert und modifiziert, um nach Wiedereinbringen in den Körper bestimmte Ziele wie beispielswiese autoreaktive B-Zellen anzugreifen. Erste klinische Studien z.B. zur Therapie der Myasthenia gravis, zeigten hier bereits vielversprechende Erfolge. Dennoch ist die Therapie aufwändig und teuer. Die Kosten für eine einzelne Behandlung belaufen sich aktuell auf ca. 250.000-300.000 Euro.

Quelle: https://www.medicalnewstoday.com/articles/how-a-new-treatment-involving-b-cells-may-help-with-autoimmune-disorders#Study-provides-hope-for-autoimmune-disease-treatment

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