Die motorische Endplatte ist ein unerlässliches Bindeglied zwischen Nervenfasern und Muskeln. Genauer handelt es sich um eine spezialisierte Synapse, welche die einkommenden, nervalen Impulse in eine Muskelkontraktion übersetzt. Ist deren Funktion beeinträchtigt, kommt es nicht selten zu verheerenden neurodegenerativen Krankheitsbildern. Auch bestimmte Autoimmunerkrankungen (z.B. die Myasthenia gravis) manifestieren sich direkt an der motorischen Endplatte.

Bislang basierten präklinische Modelle zur Erforschung neuromuskulärer Leiden hauptsächlich auf Tierversuchen. Kürzlich gelang es Forschern jedoch überraschend, eine integre motorische Endplatte aus menschlichen Muskel- und Stammzellen zu züchten. Dazu mussten sie jedoch eine Reihe genetischer „Eingriffe“ vornehmen und die Zellen in nebeneinander liegenden Kammern kultivieren. Provoziert durch diese Konzeption sprossen Zellausläufer der Neuronen in die benachbarte Kammer und dockten an den Muskelzellen an. Ein Teil der genetischen Veränderungen brachte die Nervenzellen dazu, auf blaues Licht zu reagieren, was eine gezielte Steuerung der Muskelkontraktion erlaubte (sog. „Optogenetics“).

Die Praxistauglichkeit ihrer Entwicklung bewies sich, als sie ihr Modell mit Blutserum von Myasthenia gravis-Patienten kultivierten. Die im Serum enthaltenen Bestandteile (mutmaßlich vorrangig die pathognomonischen Autoantikörper gegen die muskuläre Endplatte) schränkten die Funktion des Modells signifikant ein.

In ihrem reproduzierbaren und quantifizierbaren Versuchsmodell sehen die Wissenschaftler eine valide Plattform zur verbesserten präklinischen Erforschung künftiger Therapien.

Quelle: https://www.nibib.nih.gov/news-events/newsroom/neuromuscular-junction-how%E2%80%99s-function


 

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