Eine Kollaboration eines Teams der Translationalen Onkologie (TRON) der Johannes-Guttenberg Universität zu Mainz und des Unternehmens Biontech hat vor wenigen Tagen die Entwicklung eines mRNA-Impfstoffes bekanntgegeben, der die Entstehung der multiplen Sklerose (MS) im Tierversuch unterdrücken kann. Der Ansatz entspricht dabei weitestgehend dem Prinzip der SARS-CoV-2 Impfung, bei dem in Lipidmoleküle inkorporierte Ribonukleinsäuren (RNA) als „Schablonen“ in Zielzellen eingeschleust werden und die Produktion eines Antigens veranlassen, das im Anschluss auf der Zelloberfläche präsentiert und vom Immunsystem erkannt wird. Durch die Darbietung des eigentlich als schadhaft erachteten Antigens soll der Organismus so an die Präsenz des „Störfaktors“ gewöhnt werden und über die Beeinflussung regulatorischer T-Zellen die krankmachende, überschießende Immunantwort gedrosselt werden.

Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) reagierte prompt mit einer Stellungnahme und sieht die Bedeutung dieses Ansatzes für die Multiple Sklerose kritisch. Prinzipiell würdigte das Netzwerk das Konzept als „wissenschaftlich von größter Bedeutung“, jedoch wird postuliert, dass sich für die MS momentan kein wegweisender Nutzen ergibt, da für diese Erkrankung überhaupt keine Zielantigene bekannt seien.

Ob das Prinzip auch für andere Autoimmunerkrankungen angewendet werden kann, bleibt abzuwarten.

Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/mrna-impfung-schuetzt-maeuse-vor-ms-122910/

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