Ein neues Nature-Paper von einer Arbeitsgruppe der Stanford University legt nahe, dass die Aktivierung einer bestimmten Gruppe von Immunzellen der zerstörerischen Autoimmunreaktion bei MS entgegenwirken könnte. Für ihre Studie untersuchten Prof. Davis und seine Kollegen Immunzellen im Blut von Mäusen, bei denen sie zuvor die Ausbildung einer Enzephalomyelitis angeregt hatten. Diese ähnelt in ihrem Erscheinungsbild der Entzündungsreaktion von Hirn und Rückenmark bei der menschlichen MS.

Die Wissenschaftler konzentrierten sich dabei auf sogenannte CD8 T-Zellen, von denen bereits bekannt ist, dass sie krebsartige und infizierte Zellen töten können. Sie bemerkten, dass die Zahl dieser Zellen im MS-Mausmodell erhöht war und vermuteten deshalb eine Beteiligung am Krankheitsgeschehen. Als die Forscher den Mäusen Peptide injizierten, die von CD8-T-Zellen erkannt werden, führte dies zum Tod von entzündungsauslösenden T-Zellen und zu einer Verringerung der Symptomstärke bei den Tieren.

Daraufhin züchteten die Wissenschaftler die beiden Zelltypen in einer Schale und fanden heraus, dass die Beigabe der Peptide die CD-8-T-Zellen dazu stimuliert, Löcher in die entzündlichen T-Zellen zu bohren. Die Ergebnisse legen nahe, dass CD8 T-Zellen Suppressorzellen sein könnten, die die Entzündungsaktivität bei MS unterdrücken.

Im Anschluss an die Tierexperimente verglich das Team Blut von Menschen mit MS mit dem Blut gesunder Kontrollprobanden. Es fand heraus, dass Menschen mit MS höhere Werte von Klonen einzelner CD8-T-Zellen aufwiesen. Dies war auch im Mausmodell der Fall. Der Befund deutet darauf hin, dass die CD8-T-Zellen auf ein bestimmtes Merkmal der Krankheit zurückgreifen, nach dessen Erkennung sie sich vermehren. Die Autoren der Studie wollen nun herausfinden, was dieses Merkmal ist, um die immunsupprimierenden Zellen gezielt zu generieren.

Beide Zelltypen - entzündliche T-Zellen und aktivierte immunsupprimierende CD8-T-Zellen – könnten im Gleichgewicht funktionieren und im Rahmen von Autoimmunerkrankungen aus der Balance geraten. Die Forschung an suppressiven CD8-T-Zellen soll deshalb nun ausgeweitet werden, um deren potenzielle Rolle bei anderen Autoimmunerkrankungen zu untersuchen.

Quelle: https://www.medicalnewstoday.com/articles/325995.php

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