Gleich zwei Vertreter von Janus-Kinase-Inhibitoren, einer neuen Substanzklasse zur Behandlung chronischer Entzündungen, konnten in aktuellen klinischen Studien Erfolge in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) vorweisen.
Januskinasen (JAK) spielen eine wichtige Rolle bei der intrazellulären Signalübertragung und sind notwendig, um Signale von verschiedenen Rezeptoren an den Zellkern weiterzuleiten. Bei RA sind sie jedoch in den Entzündungsprozess involviert, was durch Hemmung des Janus-Kinase Signalwegs verhindert werden kann. Es gibt zwei JAK-Hemmer (Tofacitinib und Baricitinib), die bereits zur Behandlung von rheumatoider Arthritis eingesetzt werden - meist allerdings als Kombinationstherapie mit der Standardtherapie Methotrexat.
In einer groß angelegten, internationalen Studie unter der Leitung des Rheumatologen Josef Smolen vom Universitätskrankenhaus Wien hat sich ein noch nicht zugelassenes Medikament mit dem selektiven JAK-Hemmer Upadacitinib als potentielle Monotherapie zur Behandlung der aktiven rheumatoiden Arthritis (RA) erwiesen. Es wurde festgestellt, dass zwischen 12,5 Prozent und 20 Prozent der Patienten, denen das Medikament täglich verabreicht wurde, nach bereits drei Monaten eine so genannte "nachhaltige Remission" erlebten - ein Zustand, der einer Heilung nahezu gleichkommt. Die Ergebnisse der Studie wurden im Juni im Top-Journal The Lancet veröffentlicht.
Beinahe parallel dazu veröffentlichten Wissenschaftler der Universität Stanford im Juli eine 24-wöchige doppelblinde, randomisierte klinische Phase-3-Studie Studie im renommierten Journal JAMA, bei denen der experimentelle, selektive Janus-Kinase-1 Inhibitor Filgotinib klinisch signifikante Verbesserungen für Patienten mit rheumatoider Arthritis erbrachte, die nicht auf bestehende Behandlungen ansprachen. Die Studie wurde in 114 Zentren in 15 Ländern durchgeführt, mit 449 Probanden, hauptsächlich in Nordamerika und Europa. Auch hier sahen die Betroffenen eine wesentliche Verbesserung ihres Zustands durch die tägliche Verwendung des experimentellen Wirkstoffs.
Die Ergebnisse der beiden Studien zeigen zusammengefasst, dass eine Monotherapie mit Janus-Kinase-Inhibitoren künftig die gängige, nebenwirkungsreiche Kombinationstherapie mit Methotrexat und Biologika ersetzen könnte. Ein entscheidender Vorteil der JAK-Inhibitoren ist, dass diese nicht injiziert werden müssen, sondern in Form einer täglichen Tablette appliziert werden. Gleichzeitig könnten sich JAK-Inhibitoren vor allem auch für diejenigen Rheuma-Patienten eignen, bei denen bisherige Therapien bis jetzt versagten.

Quellen:

https://rheumatologyacademy.org/news/new-option-for-treating-active-rheumatoid-arthritis/1628111/
http://med.stanford.edu/news/all-news/2019/07/novel-rheumatoid-arthritis-drug-succeeds-in-clinical-trial.html

 

 

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