Forscher der Colorado School of Medicine haben erstmals eine Gruppe von Darmbakterien beschrieben, die bei Risikopatienten zum Ausbruch der Rheuma-Erkrankung führen könnten. Bereits seit längerer Zeit weiß man, dass Individuen, bei denen bestimmte Antikörper im Blut zirkulieren, diese Autoimmunerkrankung besonders häufig entwickeln. Einer der Antikörper passt jedoch nicht ins klassische Bild, da er normalerweise nicht im Blut, sondern vor allem auf Schleimhäuten (wie zum Beispiel der Innenhaut des Darms) vorkommt. Die Forscher begannen sich deshalb zu fragen, ob Bakterien der Darmschleimhaut mit der Rheuma-Erkrankung in Verbindung stehen könnten.

Um ihre Hypothese zu prüfen, isolierten die Wissenschaftler zunächst Antikörper von Risiko-Individuen und vermischten sie mit deren Stuhlproben. So konnten sie herausfinden, welche Bakterien von den Immunproteinen markiert wurden. Die entsprechenden Bakterien (Subdoligranulum-Gruppe) wurden isoliert und in Tiermodellen angezüchtet. Zur Überraschung der Wissenschaftler bildeten die Versuchstiere daraufhin nicht nur das obig bereits beschriebene Antikörper-Risikoprofil aus, sondern entwickelten teilweise auch das Vollbild einer rheumatoiden Arthritis. In anderen Experimenten konnten die Bakterien bei Rheuma-Patienten eine T-Zell-Immunantwort hervorrufen, während dies bei gesunden Individuen nicht der Fall war.

Sollten die Bakterien also wirklich mit der Ausbildung von der Rheuma-Erkrankung in Verbindung stehen, könnte man die Erkrankung bei Personen mit Risikoprofil möglicherweise durch eine gezielte Elimination der Erreger (bspw. den Einsatz von Antibiotika) verhindern.

Quelle: https://www.news-medical.net/news/20221026/Unique-gut-bacteria-could-could-be-responsible-for-triggering-rheumatoid-arthritis-in-at-risk-people.aspx

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