Die Deutsche Autoimmun-Stiftung mit Sitz in Kiel verlieh im Rahmen einer Feierstunde am 3. August 2022 den mit 5.000 EUR dotierten Nils-Ilja-Richter-Preis an Herrn Dr. med. Jens Humrich, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) Campus Lübeck. Der in diesem Jahr zum zwölften Mal ausgelobte Nils-Ilja-Richter Preis wird an Mediziner*innen oder Wissenschaftler*innen verliehen, die besondere Erfolge bei der Erforschung von Autoimmun-Erkrankungen erzielt haben. Herr Dr. Humrich erhielt den Preis in Anerkennung seiner Arbeit zur Anwendung von niedrig dosiertem Interleukin-2 in der Therapie von Patienten mit der Autoimmun-Erkrankung systemischer Lupus erythematodes (SLE). Aus Tiermodellen war bekannt, dass durch Gabe des Botenstoffes Interleukin-2 in geringer Dosierung die sog. regulatorischen T-Zellen positiv beeinflusst werden und dadurch Autoimmun-Reaktionen unterdrückt werden können. Wie Prof. Dr. Ulrich R. Fölsch, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Autoimmun-Stiftung, in seiner Laudatio ausführte, konnte Herr Dr. Humrich im Rahmen einer klinischen Studie mit 12 SLE Patienten nachweisen, dass diese Therapie auch bei Patienten die regulatorischen T-Zellen beeinflusst. In weiterführenden größeren Studien soll der therapeutische Einfluss dieser Therapie weiter untersucht werden.
Neben dem Nils-Ilja-Richter Preis wurden in der Feierstunde von der Deutschen Autoimmun-Stiftung auch erstmals zwei Forschungsstipendien vergeben. Ziel dieses neuen Förderprogramms der Deutschen Autoimmun-Stiftung ist es, Nachwuchswissenschaftler*innen einen Gastaufenthalt in einer renommierten Forschungseinrichtung im In- der Ausland zu ermöglichen. Das Stipendium soll es den Nachwuchswissenschaftler*innen ermöglichen, neue wissenschaftliche Kontakte aufzubauen und innovative Kooperationsprojekte auf dem Gebiet der Autoimmun-Erkrankungen zu initiieren. Voraussetzung ist, dass den Stipendiaten*innen nach ihrer Rückkehr ausreichende Freiräume zur Fortsetzung der begonnenen Kooperationsprojekte eingeräumt werden. Einen jeweils dreimonatigen Gastaufenthalt im Department of Medicine der University of California in San Francisco (UCSF) erhalten Herr Dr. med. Andriko Palmowski, Charite - Universitätsmedizin Berlin sowie Herr Dr. med. Marcial Sebode, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf. Herr Dr. Palmowski wird in der Division of Rheumatology ein klinisch wichtiges Projekt zur möglichen Interaktion von Medikamenten bei Patienten*innen mit entzündlich-rheumatischen Autoimmunerkrankungen durchführen. Herr Dr. Sebode wird in der Division of Gastroenterology innovative Methoden zur Diagnostik einer autoimmun-bedingten Leberentzündung (Hepatitis) erarbeiten.
Von links nach rechts: Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Robert Fölsch (stellvertretender Vorsitzender der Deutsche Autoimmun Stiftung) , Dr. med. Jens Humrich (Preisträger des Nils-Ilja-Richter-Preises 2022), Prof. Dr. Dieter Kabelitz (Vorsitzender der Deutsche Autoimmun Stiftung) , Karl Manfred Richter (Vorsitzender des Kuratoriums der Deutsche Autoimmun Stiftung und Schatzmeister)
Dieses Foto zeigt neben dem Preisträger auch die Gewinner der Stipendien. Von links nach rechts: Prof. Dr. Dieter Kabelitz, Henning Wurr (Schatzmeister des Vereins), Dr. med. Marcial Sebode (Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf), Dr. med. Andriko Palmowski (Charite, Universitätsmedizin Berlin), Dr. med. Jens Humrich (UKSH, Campus Lübeck), Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Robert Fölsch, Karl Manfred Richter
Kontakt:
Deutsche Autoimmun-Stiftung
Prof. Dr. med. Dieter Kabelitz
Institut für Immunologie
UKSH Campus Kiel
Arnold-Heller-Str. 3 Haus U30
24105 Kiel
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https://www.autoimmun.org
Fotos: Ralf Huber