Eine neuartige Softwarelösung soll klären, warum nach SARS-COV-2 Infektionen in manchen Fällen Autoimmunreaktionen entstehen.

Als mögliche Ursache wird seit längerem „molekulares Mimikry“ bzw. Kreuzreaktivität diskutiert, wobei das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Zellen als Bedrohung brandmarkt, da sich bestimmte Oberflächenmoleküle (sog. „Epitope“) von Körperzellen und Krankheitserregern stark ähneln. Bekannt ist, dass dieser Prozess über T-Zellen oder reaktive Antikörper vermittelt wird. Der genaue Ablauf, der letztlich zur Entwicklung von Autoimmunität führt, ist bislang nicht ausreichend verstanden. Herausfordernd war bislang vor allem die schier zahllose Menge und Komplexität der verschiedenen möglichen Epitope.

Eine Forschergruppe des Gwangju Institute of Science and Technology (GIST) aus Südkorea hat nun einen bioinformatisches Instrument entwickelt, der diesem Problem Abhilfe schaffen soll. Das Tool mit dem Namen Cross Reactive Epitope Search Using Structural Properties of Proteins (CRESSP) wurde kürzlich im Journal Briefings in Bioinformatics vorgestellt. Mit Hilfe des CRESSP konnten bislang fast 800 humane Epitope identifiziert werden, die als Auslöser eines molekularen Mimikry bei COVID-19 Erkrankungen infrage kommen. Zudem konnten knapp 200 potentiell kreuzreaktive Epitope auf dem Spike-Protein des SARS-CoV-2 Virus erkannt werden. Anhand ihrer Erkenntnisse haben die Wissenschaftler eine interaktive und frei verfügbare Karte entworfen, die das molekulare Mimikry mit SARS-CoV-2 visualisiert. Sie hoffen, der wissenschaftlichen Gemeinde damit ein nützliches Werkzeug zur Verfügung zu stellen, welches für die weitere Erforschung von molekularem Mimikry und Autoimmunerkrankungen genutzt werden kann.

Quelle: https://www.drugtargetreview.com/news/103193/a-novel-tool-for-studying-autoimmune-diseases-related-to-covid-19/

 

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