Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass eine mRNA-Impfung gegen das Coronavirus (in diesem Fall Spikevax®) nicht zu akuten Schüben bei rheumatischen Erkrankungen führt. Dennoch ist eine simultane Einnahme bestimmter Immunsuppressiva mit einer verminderten Antikörper-Bildung assoziiert. Für viele Betroffene von Autoimmunerkrankungen bestand lange Unklarheit über die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe, da sie in den klinischen Zulassungsstudien der Hersteller bislang kategorisch ausgeschlossen wurden.

Um sich dieser Auslassung zu widmen, konzipierten kanadische Wissenschaftler bereits vor über einem Jahr eine prospektive, nicht-randomisierte Studie, die in in zwei Zentren in Quebec durchgeführt wurde. Eingeschlossen wurden Patienten mit seropositiver rheumatoider Arthritis (stabiler Krankheitsverlauf seit mindestens drei Monaten), systemischem Lupus erythematodes (stabiler Krankheitsverlauf unter Therapie mit Mycophenolatmofetil) sowie Patienten mit jedweder rheumatischer Erkrankung unter hochdosierter Predisolon-Therapie (mind. 10mg/Tag). Gegenübergestellt wurden die Probanden einer gesunden Kontrollgruppe (entweder gleiches Alter oder Geschlecht). Insgesamt konnten 220 Probanden eingeschlossen werden,

Betrachtet wurden die Häufigkeiten bekannter lokaler und systemischer Nebenwirkungen und alle sonstigen unerwarteten Ereignisse (z.B. Krankheitsschübe). Weiterhin wurden die Antikörperlevel nach der Impfung verglichen.

Nebenwirkungen traten in beiden Gruppen häufiger nach der Zweitimpfung auf (am häufigsten dabei Schmerzen an der Injektionsstelle). Rheuma-Patienten berichteten vergleichsweise vermehrt über Gelenkschwellungen. Letztlich zeigte sich jedoch keine erhöhte Krankheitsaktivität. Insgesamt traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen in allen Gruppen auf.

Die Antikörperbildung in der Kontrollgruppe lag nach Erst- und Zweitimpfung durchgehend bei 100%. Autoimmunerkrankte waren generell nur geringgradig kompromittiert und zeigten ein vergleichsweise besseres Ansprechen nach der Zweitimpfung (Rheumatoide Arthritis: 88,5%; Lupus erythematodes: 78,3%; andere Autoimmunerkrankungen unter Prednisolon-Therapie: 87,5%). Altersspezifische Unterschiede gab es nicht. Jedoch bestand ein signifikant geringes Therapieansprechen unter immunsuppressiver Medikation mit Rituximab oder Mycophenolatmofetil (beide B-Zell-wirksam), so dass eine Krankheitsprävention durch Allgemeinmaßnahmen bzw. individuelle Impfstrategien bei diesen Patienten eine übergeordnete Rolle spielen sollten.

Die Studie wird aktuell weitergeführt, untersucht werden unter anderem die Antikörperbildung nach sechs Monaten sowie das Ansprechen der Probanden auf Drittimpfungen.

Quelle: https://www.rheumatology.org/About-Us/Newsroom/Press-Releases/ID/1175

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