Autoimmunerkrankungen werden nur unwesentlich durch erbliche Einflüsse bestimmt. Vielmehr spielen Umweltfaktoren eine entscheidende Rolle und zu diesen zählt auch die Ernährung.

Unser Abwehrsystem befindet sich in einem stetigen Balanceakt zwischen einer erhöhten pro-entzündlichen Aktivität und mäßigenden Einwirkungen durch bestimmte regulative Immunzellen. Prof. Dr. Markus Kleinewietfeld, Leiter einer Forschungsgruppe in Ghent und Preisträger des Niels-Ilja-Richter Preises der Deutschen Autoimmun-Stiftung, vermutet, dass dieses Gleichgewicht indirekt durch unsere Diät beeinflusst werden könnte. 

So konnte seine Forschungsgruppe im Laborversuch demonstrieren, dass eine salzreiche Ernährung Einfluss auf das Mikrobiom des Darms nimmt und dort die Zahl bestimmter probiotischer Bakterien, der sogenannten Lactobacilli, verringert, was zu einer erhöhten entzündlichen Aktivität führte. Erste Humanversuche zeigten bereits ähnliche Ergebnisse. Es wird vermutet, dass Lactobacilli über Stoffwechselprodukte, die sie an das Blut abgeben, einen mäßigenden Einfluss auf die Aktivität des Immunsystems nehmen. Dieser Einfluss wird folglich durch die salzreiche Diät gestört.

Wahrscheinlich beeinflussen noch viele weitere Darmbakterien unser Immunsystem. Probiotische Therapien und Stuhltransplantationen zielen darauf ab, eine gesunde Darmflora wiederherzustellen und könnten deshalb für manche Autoimmunerkrankungen einen vielversprechenden Therapieansatz darstellen.

Quelle: https://horizon-magazine.eu/article/why-gut-bacteria-are-becoming-key-suspects-autoimmune-diseases.html

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