Ein pflanzlicher Bestandteil des Ingwers könnte der Entstehung des Lupus und des Antiphospholipidsyndroms entgegenwirken.
Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Forscher in einer aktuellen Arbeit (DOI: 10.1172/jci.insight.138385). Bioaktives 6-gingerol konnte bei Mäusen bestimmten autoimmunen Krankheitsmechanismen entgegenwirken. Genauer gesagt wurde die Produktion sogenannter „neutrophil extracellular traps“ (NET) gedrosselt, spinnwebsartige Netzte, die von weißen Blutzellen, sog. neutrophilen Granulozyten, nach Kontakt mit Antikörpern freigesetzt werden. Die NET sollen die Entstehung von Autoimmunität begünstigen und so die Entstehung des Lupus und des Antiphospholipidsyndroms mitverursachen. Zudem wird vermutet, dass die „Netze“ das Risiko für die Entstehung von Blutgerinnseln und Gefäßverschlüssen (Thrombosen) erhöhen.
Mäuse, denen 6-gingerol verabreicht wurden, wiesen geringere Level an NET und Blutgerinnseln auf als die Kontrollgruppe. Die Substanz nahm dabei Einfluss auf bestimmte Enzyme (Phosphodiesterasen), die die Aktivität der neutrophilen Granulozyten bestimmen. Zudem wurden bei Mäusen unter „Ingwer-Therapie“ geringere Level an Autoantikörpern nachgewiesen.
Die Wissenschaftler fühlen sich ermutigt, den Wirkstoff künftig auch an menschlichen Probanden zu testen. Obwohl die Substanz bei einer aktiven Erkrankung wahrscheinlich keinen relevanten Nutzen hat, könnte sie womöglich das Erkrankungsrisiko von seropositiven Personen erniedrigen. Gemeint sind damit all jene, die zwar Autoantikörper im Blut aufweisen, die jedoch noch keine aktive Autoimmunerkrankung ausgebildet haben.
Quelle: https://labblog.uofmhealth.org/lab-report/ginger-counters-certain-autoimmune-diseases-mice