Eine Kollaboration amerikanischer und griechischer Wissenschaftler hat ein Enzym untersucht, dessen proinflammatorische Fettsäuren womöglich ein künftiges Auftreten des Diabetes Typ-1 bei Versuchsmäusen und Kindern unter 15 Jahren anzeigen. Die Fettsäuren könnten somit als Biomarker fungieren, um in Kombination mit Antikörpern die Auftretenswahrscheinlichkeit des Diabetes Typ-1 bei Kindern vorherzusagen.

Die Phospholipase A2 (PLA2) ist ein Enzym, das freie Fettsäuren aus Glycerophospholipiden herauslösen kann. Im Falle, dass es sich bei den herausgelösten Fettsäuren um Arachidonsäure handelt, können diese von diversen anderen Enzymen zu bioaktiven Fettsäurederivaten verstoffwechselt werden, zum Beispiel zu den stark entzündlich-wirksamen Eicosanoiden.

Eines der Phospholipase A2 Enzyme, die Calcium-unabhängige Phospholipase A2 (iPLA2), steht mit schlechten experimentellen und klinischen Verläufen des Diabetes Typ-1 in Zusammenhang. Die Produkte des Enzyms, ebenfalls Fettsäurederivate, können auf verschiedene Weise schädlich wirken, wie zum Beispiel durch Beteiligungen an apoptotischen Vorgängen oder durch Interaktionen mit Makrophagen und T-Zellen. Gerade Makrophagen, also Fresszellen des Körpers mit bestimmten immunogenen Eigenschaften, und deren Fettsäureprofil scheinen in der frühen Immunantwort, die letztendlich zum Diabetes Typ-1 führt, eine entscheidende Rolle zu spielen und wurden deshalb in der vorliegenden Studie genauer betrachtet.

Durch Untersuchungen an sogenannten NOD-Mäusen, die genetisch so konfiguriert sind, dass sie in bis zu 90% der Fälle nach einiger Zeit spontan einen Typ-1 Diabetes entwickeln, konnten die Forscher herausarbeiten, dass die gezielte und frühe chemische Blockade der iPLA2 in einer verminderten Freisetzung von proinflammatorischen Fettsäuren durch Makophagen resultierte sowie die entzündliche Aktivität dieser Zellen „besänftigte“. Weiterhin konnte eine Verminderung des Neuauftretens des Diabetes Typ-1 in den Versuchstieren beobachtet werden.

Zusätzlich konnten die Forscher zeigen, dass Kinder zwischen 9 und 15 Jahren, die Autoantikörper des Diabetes Typ-1 aufwiesen, ähnliche proinflammatorische Fettsäure-Signaturen zeigten wie die Mäuse im Laborversuch. 

Zusammengefasst postulieren die Autoren, dass bestimmte Fettsäuren, die von der iPLA2 freigesetzt werden, das Auftreten des Diabetes Typ-1 begünstigen könnten und künftig als frühe Biomarker oder therapeutische Targets zur Bekämpfung der Erkrankung dienen könnten.

Quelle: https://www.uab.edu/news/research/item/11545-pro-inflammatory-lipids-precede-type-1-diabetes-onset-in-mouse-model-and-children

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