Eine Studie, die vor kurzem im Wissenschaftsmagazin Arthritis and Rheumatology publiziert wurde, legt nahe, dass das Vorhandensein der häufigsten Biomarker für Autoimmunität, den antinukleären Antikörpern (ANA), signifikant in der US-Bevölkerung steigt und das vor allem in bestimmten Gruppen. Diese Gruppen umfassen Männer, nicht-hispanische Weiße, Erwachsene älter als 50 Jahre und Jugendliche. 

Die Ursachen des Autoantikörper-Anstiegs sind unklar und die Forscher vermuten, dass diese in Zukunft zu einem häufigeren Auftreten von Autoimmunerkrankungen führen könnten.

Die Studie umfasste über 14.000 Teilnehmer die mindestens 12 Jahre alt waren. Durch ein Immunfluoreszenz-Verfahren, mit dem Antikörper dargestellt werden konnten, konnte die Häufigkeit von ANAs in Blutproben bestimmt werden (angegeben in %), die innerhalb drei verschiedener Zeiträume erhoben wurden: 

  • 1988-1991: 11.0%, (bzw. 22 Millionen betroffene Personen)
  • 1999-2004: 11.5%, (bzw. 27 Millionen betroffene Personen)
  • 2011-2012: 15.9%, (bzw. 41 Millionen betroffene Personen)

Innerhalb der vier verschiedenen Gruppen, die ANA-Anstiege verzeichneten, fiel vor allem der Anstieg der Autoantikörper bei den Jugendlichen (12-19 Jahre) besonders ins Gewicht, der sich über den Zeitraum der Studie fast verdreifachte. Die Ursache hierfür ist unklar. Die Wissenschaftler vermuten, da sich das Genom des Menschen über die letzten 30 Jahre nicht hinreichend verändert hat, dass Änderungen in der Lebensgewohnheit oder auch Umweltfaktoren eine entscheidende Rolle spielen könnten. 

Dennoch zeigen ANA-Antikörper nicht automatisch das Vorhandensein einer Autoimmunerkrankung an und die Forscher betonen, dass eine klinische Evaluation der Patienten in ihrer Studie nicht vorgenommen wurde. 

Die Autoren der Studie schlagen die Implementierung eines nationalen Registers vor, in der Autoimmunerkrankungen erfasst werden, um so die Veränderungen über die Zeit besser nachzuvollziehen und ggf. regionale Hotspots zu identifizieren, damit ggf. Rückschlüsse auf bestimmte Einflussfaktoren gezogen werden können, die die Entstehung von Autoimmunerkrankungen begünstigen. Die Wissenschaftler erhoffen sich, dass ihre Arbeit die Durchführung weiterer Studien anregt, um den Einfluss dieser Faktoren (z.B. Umweltfaktoren) auf Autoimmunerkrankungen zu untersuchen. 

Quelle: https://factor.niehs.nih.gov/2020/5/papers/autoimmunity/index.htm

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