Immunologen am St. Jude Children's Research Hospital haben wichtige Mechanismen entdeckt, die einen biologischen Schalter namens mTORC1 in regulatorischen T-Zellen kontrollieren. Die Ergebnisse wurden im Oktober 2019 im Journal "Immunity" veröffentlicht.

Die Studie der Forscher konnte zeigen, dass zwei Enzyme namens Rag und Rheb zentrale Organisationsheiten des mTORC1-Proteinkomplexes sind, der den Aktivitätszustand regulatorischer T-Zellen moduliert. Regulatorische T-Zellen sind wichtige immunologische Akteure, die das Abwehrsystem vor einer überschüssigen Aktivität bewahren und es somit davon abhalten, sich gegen den eigenen Körper zu wenden. Die entscheidende Rolle der Enzyme bei der Aktivierung der regulatorischen T-Zellen wurde ersichtlich, als die Wissenschaftler Rag oder Rheb in Labormäusen entfernten, worauf die Tiere eine tödliche Autoimmunerkrankung entwickelten.

Die Aktivierung der Enzyme durch Medikamente könnte sich als sinnvolle Therapiemöglichkeit zur Bekämpfung von Autoimmunerkrankungen etablieren. So ließe sich beispielsweise die Fähigkeit von regulatorischen T-Zellen zur Suppression von Autoimmunität verbessern. 

Weiterhin könnte die Entdeckung auch die Behandlung von Krebs verbessern, da sie bereits etablierte Immuntherapien, bei denen das körpereigene Abwehrsystem gegen Krebszellen sensibilisiert wird, nachhaltig verbessern könnte. Medikamente, die Rag oder Rheb hemmen könnten durch eine Unterdrückung von regulatorischen T-Zellen einen Weg zu einer optimierten Wirksamkeit dieser Therapieform ebnen.

Zudem scheint es, dass Aminosäuren einen wichtigen Beitrag zur Aktivierung des mTORC1-Komplexes durch Rag und Rheb leisten. Da Aminosäuren die Grundbausteine von Proteinen sind, ist es denkbar, dass eine individuelle Immunantwort auch durch die Nahrung, die eine Person zu sich nimmt, beeinflusst werden könnte – was nicht nur bei Krebs, sondern auch nach Organtransplantationen oder bei Infektionen von Bedeutung sein könnte.

Quelle: https://medicalxpress.com/news/2019-10-immune-cancer-autoimmune-disorders.html

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