Aktuell Lesenswertes

Neue Daten stützen die junge Erkenntnis, dass der Antikörper Teplizumab das Auftreten von Diabetes Typ-1 verzögern kann. Eine fortgeführte Analyse von Daten aus einer Studie von 2019, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Teplizumab-Behandlung die Zeit bis zur klinischen Manifestation der Erkrankung um ganze drei Jahre verzögern kann.

Die Forscher ergänzten bisherige Schlussfolgerungen und zeigten, dass Individuen, die mit Teplizumab behandelt wurden, höhere Insulin- und C-Peptid-Konzentrationen erreichten als die mit Placebo behandelte Kontrollgruppe. Die Konzentration von Insulin und C-Peptid korreliert mit der Aktivität der beim Typ-1 Diabetes zerstörten Langerhans’schen Inselzellen, so dass von einer protektiven Wirkung des Antikörpers ausgegangen werden kann. Die Studie umfasste Teilnehmer mit einem hohen Risiko für die Entwicklung des Typ-1 Diabetes, welches anhand der Präsenz von bekannten Autoantikörpern ermittelt wurde, die mittels Bluttests detektiert wurden. 

Quelle: https://www.jdrf.org/press-releases/new-findings-from-groundbreaking-study-shows-extended-delay-in-onset-of-type-1-diabetes/

Der Einsatz von Hakenwürmern könnte eine unkonventionelle, aber wahrscheinlich wirkungsvolle Therapieform für Menschen darstellen, die an Multipler Sklerose (MS) leiden, wie eine Studie von Forschern der Universität von Nottingham herausgearbeitet hat. Eine sichere Verabreichung des Hakenwurms Necator americanus induziert eine immunregulatorische Antwort und verstärkt die Zahl bestimmter Zellen, die helfen, das Immunsystem unter Kontrolle zu halten.

Insgesamt konnten 71 Patienten, die an der sogenannten schubförmig-remittierenden MS litten, für die Studie rekrutiert werden. Bei dieser Form der Erkrankung treten einzelne Schübe mit typischen neurologischen Symptomen (z.B. Sehstörungen, Müdigkeit) auf, die sich im Anschluss vollständig oder unvollständig zurückbilden. Die Hälfte der Patienten wurde einer geringen Dosis an Hakenwurmlarven (25 Stk.) ausgesetzt, welche mittels eines Pflasters auf die Haut appliziert wurden, während sich die Kontrollgruppe einer Behandlung mit einem Placebo-Pflaster unterzog. Zu Beginn des Versuches erhielten die Teilnehmer eine MRT-Untersuchung, um entzündliche Hirnläsionen als Ausdruck der Krankheitsaktivität zu dokumentieren. Nach neun Monaten wurden die Untersuchungen dann wiederholt, um eine mögliche Verschlechterung durch neue Schübe festzustellen.

Es zeigte sich, dass sich die Zahl der Läsionen nach neun Monaten zwischen den beiden Gruppen zwar nicht signifikant unterschied, jedoch in der Hakenwurm-Gruppe überhaupt keine neuen Läsionen auftraten. Zudem konnten die Forscher zeigen, dass die Zahl der regulatorischen T-Zellen bei denjenigen Patienten, die die Hakenwurmtherapie erhielten, erhöht war. Regulatorische T-Zellen spielen eine entscheidende Rolle in der Regulierung des Immunsystems und sind bei MS-Patienten vermindert. Somit konnte gezeigt werden, dass die Hakenwurmtherapie die Zahl dieser Zellen zu erhöhen vermag und damit krankheitsmodifizierende Effekte bei der Behandlung der Multiplen Sklerose aufweisen könnte.

Die Forscher sind zuversichtlich, ihre Resultate in künftigen Studien zu bestätigen. Gerade für Patienten mit milden klinischen Symptomen oder einer Präferenz für natürliche Behandlungsmethoden könnte diese Behandlungsform in Zukunft möglicherweise eine  geeignete therapeutische Alternative darstellen.

Quelle: https://www.nottingham.ac.uk/news/hookworm-trial-offers-new-hope-to-ms-patients

Momentan mehren sich Berichte aus verschiedenen Ländern, die ein erhöhtes Aufkommen von autoinflammatorischen Syndromen nach vorausgehender SARS-CoV-2 Infektion beschreiben.

Weiterlesen: Gehäuftes Auftreten von kindlichen Autoimmun-Syndromen nach vorausgehender SARS-CoV-2 Infektion

Betroffene von Autoimmunerkrankungen dürften in den vergangenen Monaten mit besonderer Besorgnis die Entwicklungen der aktuellen COVID-19 Pandemie verfolgen – immerhin ist die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf der Infektion bei dem Vorhandensein bestimmter Vorerkrankungen signifikant erhöht und eine Vielzahl der Patienten ist auf die Einnahme immunsuppressiver Medikamente angewiesen, die das Risiko für Infektionen im Allgemeinen steigern. 

Weiterlesen: Autoimmunerkrankungen und COVID-19 – Aktuelle Erkenntnisse und Empfehlungen

Eine Studie, die vor kurzem im Wissenschaftsmagazin Arthritis and Rheumatology publiziert wurde, legt nahe, dass das Vorhandensein der häufigsten Biomarker für Autoimmunität, den antinukleären Antikörpern (ANA), signifikant in der US-Bevölkerung steigt und das vor allem in bestimmten Gruppen.

Weiterlesen: Immer mehr US-Amerikaner weisen Autoantikörper auf - spielen Umweltfaktoren hierfür eine entscheidende Rolle?

Das STING-Protein (Stimulator of Interferon Genes) ist ein wichtiger Bestandteil der körpereigenen Immunabwehr, spielt jedoch auch eine Rolle in der Entstehung chronischer Autoimmunkrankheiten (z.B. des Aicardi–Goutières Syndrom oder Lupus-Unterformen).

Weiterlesen: Grundlagenforscher entschlüsseln Mechanismus hinter bedeutendem Signalweg für Entzündungen und Autoimmunität

Ein Medikament, das kürzlich in Studien zur Krebstherapie eingesetzt wurde, könnte Nierenschäden bei Lupus-Patienten lindern, wie eine Studie im Journal Science Translational Medicine berichtet.

Weiterlesen: Krebsmedikament könnte Nierenschäden durch Lupus entgegenwirken

Eine neue Studie von Forschern des La Jolla Institute for Immunology (USA) hat neue Hinweise dafür gefunden, dass es sich bei Parkinson um eine Autoimmunerkrankung handeln könnte. Die Wissenschaftler berichten zudem, dass die Zellen, die diese Autoimmunreaktion verantworten könnten, bereits Jahre vor dem Ausbruch der Erkrankung sichtbar sind.

Weiterlesen: Weitere Belege für Autoimmunität bei Parkinson

Wenn eine Erkrankung selten ist, komplizierte Namen trägt und darüber hinaus häufig unsichtbare Symptome wie Müdigkeit oder chronische Schmerzen aufweist, kann es für Außenstehende schwierig sein, nachzuvollziehen, dass die Betroffenen tatsächlich schwer erkrankt sind. 

Weiterlesen: Studie evaluiert Kommunikationsstrategien für Betroffene und Behandelnde von Autoimmunerkrankungen

Eine aktuelle Arbeit von Forschern des Hospital for Special Surgery (HSS) aus den USA, welche im Journal „Science Immunology“ publiziert wurde, konzentriert sich auf ein bestimmtes Molekül des lymphatischen Systems, welches eine mögliche Rolle bei autoimmunen Erkrankungen spielen könnte.

Weiterlesen: Molekül des lymphatischen Gewebes könnte mit Autoimmunität in Verbindung stehen

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